Moderner Tanz mit sozialkritischer Botschaft

Sie winden und biegen sich, wie Magneten ziehen sie sich an oder stoßen sie sich ab. Die Tänzerinnen und Tänzer im zeitgenössischen Tanzstück „Colossus“ bewegen sich dabei in dem Rhythmus, den sie selber zum Teil vorgeben – durch Laute oder gemeinsames Klatschen und Trommeln der Hände oder Füße.  Warum die australische Choreographin Stephanie Lake für ihr Tanzstück „Colossus“ wählte, zeigt sich schon zu Beginn der Aufführung. Wie ein Monument platziert sie ihre 40 Tänzerinnen und Tänzer auf der Bühne. In einem einheitlichen Schwarz gekleidet, bilden sie, auf dem Boden liegend, einen Kreis. Aus diesem Standbild, lösen sich die Tänzerinnen und Tänzer langsam rhythmisch heraus, beginnend mit den ersten Klängen. Das zeitgenössische Tanzstück von Lake will nicht nur unterhalten, es will mehr. Es gibt Impulse, über die Gesellschaft und über den einzelnen nachzudenken. Sind wir nur eine Ansammlung von Individuen?  Wie gehen wir mit dem einzelnen um? Die Choreographin thematisiert in ihrem Stück die Einheit sowie die Vielfalt des Persönlichen. „Colossus“ passt perfekt in das Programm des größten und ältesten Theaterfestivals – den Ruhrfestspielen. Letztes Wochenende feierte das Stück in Recklinghausen seine Deutschland-Premiere.

Mein Fazit:

Die Aufführung war kurzweilig, atemberaubend und mit einem Feuerwerk vergleichbar. Ein Kompliment an die Choreographin, die ihre Themen in knapp einer Stunde so kompakt auf der Bühne darstellen ließ. Die Studierenden des Instituts für Zeitgenössischen Tanz sowie des Folkwang Tanzstudios (FTS) haben mit ihrer Performance auf ganzer Linie überzeugt. Sie bildeten mit einer Leichtigkeit diesen Koloss, diese wogende Einheit. Aber auch ihre kleinen Soli gingen unter die Haut. Diese herausragende Leistung wurde vom Publikum mit stehenden Ovationen honoriert. „Colossus“ ist ein Stück, das nachwirkt, und dass ich mir gerne ein zweites Mal ansehen würde. Vielen Dank dafür!

Über Stephanie Lake
Die Australierin arbeitet Jahrzehnte als Tänzerin und sie ist Leiterin der Stephanie Lake Company. Die mehrfach ausgezeichnete Choreographin arbeitet für die Bereich Theater, Film und Fernsehen, Musikvideos und bildende Künste.

Infos zum Festival:

Die Ruhrfestspiele gehen noch bis zum 12. Juni 2022. Es werden 92 Produktionen mit rund 220 Veranstaltungen gezeigt.

Karten und Information:

www.ruhrfestspiele.de

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