Das Kino, es leidet, und das schon seit Jahren. Die Kinos haben im Jahr 2018 ein dramatisches Besucher- und Umsatzminus verzeichnet. Streaming-Dienste wie Netflix, Sky, Amazon und Co. sorgen dafür, dass immer mehr Filme den Weg fast ausschließlich in die Wohnzimmer finden. Filmfreunde brauchen nur noch die Fernbedienung benutzen und die Füße bequem hochlegen. Seit der Corona-Krise hat die Zahl dieser Abonnenten noch zugenommen. Zum Leidwesen der Kinobetreiber, aber besonders schlimm für die die kleinen Programmkinos in den Städten. Sie kämpfen gegen die Corona-Krise und gegen den Besucherschwund.
Zwar wurden die Auflagen nach dem Corona-Lockdown gelockert, aber die Kinobetreiber können erst im Mai richtig mit den Planungen beginnen. Aber dann sind da auch noch die hohen Hygiene-Auflagen, das Sommerloch und die durch die Corona-Krise verursachten fehlenden Filmproduktionen.

In Bochum versucht man, andere Wege zu gehen. Das kleine Kino „endstation.kino“ im Bochumer Osten öffnet Anfang Juli seine Pforten und startet vom 3. bis zum 12.Juli 2020 mit einem Kurzfilmworkshop. Dieser kostenlose Workshop findet online statt. Filmbegeisterte ab 16 Jahren können sich per E-Mail bewerben und einen Kurzfilm drehen. Unter Anleitung werden Filmthemen erarbeitet, geschrieben, gedreht und geschnitten.
Weitere Informationen und Anmeldung unter:
club@endstation-kino.de
Telefonisch: 0234-6871620
Per WhatsApp 0152-18623671
Instagram: @endstation.kino
Adresse:
endstation.kino
Wallbaumweg 108
44894 Bochum
http://www.endstation-kino.de
Mehr als nur ein Plüschkino
Das Kino Endstation, das am Kulturzentrum Bahnhof Langendreer angrenzt, wurde 1988 eröffnet. Es wurde mehrfach ausgezeichnet und zeigt alles – nur kein Mainstream. Es stehen internationale Spiel- und Dokumentarfilme auf dem Programm – oft im Originalton. Es gibt zahlreiche Filmreihen und Filmgespräche mit Filmschaffenden. Außerdem werden sonntags Kinderkino und monatlich Filme für Senioren angeboten. Jedes Jahr wird im November das Kino zum Treffpunkt Filmschaffender. Seit Jahren hat sich das Filmfestival „Blicke“ bei Cineasten etabliert. Es folgt Anfang Januar das Dokumentarfilmfestival „Stranger than Fiction“ .

Das Kinopogramm
Filmvorstellungen gibt es in diesem Jahr wegen der Corona-Krise ab dem 2. Juli. Den Anfang macht der Film „Die perfekte Kandidatin“. Mit “Das Mädchen Wadjda“ drehte die Regisseurin Haifaa Al Mansour bereits ihren ersten saudi-arabischer Spielfilm. Jetzt folgt ein weiterer. Auch in ihrem neuen Werk „The Perfect Candidate“ widmet sie sich einer starken Frauenfigur. Die Protagonistin ist Ärztin. Sie will sich mit den gegebenen Verhältnissen in Saudi-Arabien nicht abfinden und füllt versehentlich einen Formular für eine Wahlkampf-Kandidatur aus.
Das Programmkino wird zunächst im Juli und August an vier Tagen die Woche (immer donnerstags bis sonntags) die Kinoleinwand bespielen.