Ich geb’s zu. Als ich noch geraucht habe, habe ich meine fertig gerauchte Kippe auf den Boden geworfen und ausgetreten. Das ist mittlerweile 16 Jahre her. Ich bin froh, dass ich rauchfrei bin und mittlerweile gibt es fürs „Kippenschnippen“ Bußgelder und an manchen Mülleimern Aschenbecher. Aber warum gibt es denn eigentlich nicht mehr Abfalleimer? Denn gefühlt ist es so: Wenn man einen Mülleimer braucht, ist keiner in Sicht. Oder die Eimer quillen über vor Müll (seit Corona hat man den Eindruck, dass durch Take away noch mehr Schachteln, Becher usw. im Umlauf sind) Und so weiß manch einer*e nicht wo er*sie das Papierchen, das Taschentuch, die Einmalmaske oder mitunter die Hinterlassenschaft des Hundes entsorgen soll. Und ruckzuck landet alles im Grünen oder auf der Straße. Im Bericht des WDR-Bericht Ersticken wir im Müll erklärt das Harald Rau, der Dezernent für Soziales, Umwelt, Gesundheit und Wohnen der Stadt Köln so: „Wenn viele Mülleimer existieren, wird mehr Anreiz geschaffen, den eigentlichen Hausmüll in den öffentlichen Mülleimer zu entsorgen.“
Mag ja sein, aber trotzdem bleibt die Frage, warum die Müllabfuhr nicht den ganzen Dreck wegräumt… Die kommt aber leider oft nicht mehr hinterher.
Schlimm genug, dass das so ist. Im Hinblick auf die Müllentsorgung im großen Stil in Deutschland wird das Problem ja oft auch nur in andere Länder verschoben. Daher ist Müllvermeidung das beste, was man machen kann. Und Müll sammeln, damit alles sauber ist und der nächste nicht denkt, da liegt schon was, da fällt ein Papier mehr oder weniger auch nicht auf…
Denn es ist eigentlich ganz einfach. Ein paar Utensilien zum Sammeln schnappen: einen Müllsack, Handschuhe und im besten Fall einen Greifer. In bequeme, wasserfeste Kleidung schlüpfen. Los geht’s. Alleine, wie zum Beispiel der Satiriker und Buchautor David Sedaris. Der das Sammeln nach eigenen Angaben manisch betreibt. Daher wurde mittlerweile auch ein Müllwagen nach dem US-Amerikaner, der mittlerweile in England lebt, benannt. Warum allerdings ein Schwein auf dem Fahrzeug abgebildet ist, ist schon komisch…
Vielleicht könnte auf den Müllwagen in Köln demnächst auch das Logo der einen oder anderen Müllaktionisten prangen. Das würde sicher noch mehr Leute inspirieren, mitzumachen.
Oder in Gemeinschaft (natürlich mit dem gebotenen Abstand). Weil der Dreck einfach viele Menschen stört, gibt es immer mehr Aktionsgruppen. Ich finde es enorm, wieviele Gruppen es mittlerweile gibt. Nebem dem städtischen Kölle putzmunter, das Kölner Rhein-Aufräum-Kommando-Einheit K.R.A.K.E oder sportlicher mit dem Yoga Clean up oder Plogging Cologne (Plogging = Plastikmüll sammeln und Joggen).
Man hat also beim Joggen oder Walken gleich noch ein paar Übungen für die Beine mit dabei, wenn man geschmeidig in die Knie geht und Abfall sammelt.
Am 19. September ist weltweites Müllsammeln angesagt.
Mit den Sammelaktionen, die am 19. September mit dem World Cleanup Day und am 12. September in Köln und Düsseldorf mit dem Rhine Cleanup stattfinden, sollen die Menschen sensibilisiert und auf Müllvermeidung hingewiesen werden.
Außerdem gibt es spezialisierte Aktionen, bei denen Kronkorken oder Kippen gesammelt werden. Denn die Zigaretten, die in der Natur rumliegen, das weiß ich mittlerweile, sind eine echte „Umweltsauerei“. Das Gift dieser „Suchtstengel“ geht nämlich ins Grundwasser. Zeit zu sammeln!