Nach zwei Jahren Onlinefestival ist in der ersten Maiwoche 2022 endlich wieder Leben in die Fußgängerzone der Oberhausener Innenstadt eingekehrt. Das Programm der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen in diesem Jahr war zweigeteilt: Neben einem viertägigen Onlineangebot mit internationalen und deutschen Wettbewerbsfilmen gab es sechs Tage fast „normalen“ Kinogenuss (medizinische Maske war Pflicht). Die Kurzfilmtage haben sich„Virtueller Raum und Kinosaal: Die 68. Oberhausener Kurzfilmtage“ weiterlesen
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67. Oberhausener Kurzfilmtage: Filmvielfalt als Futter für die Seele
Eine fremde Kultur, ein fremdes Schicksal: Es ist nicht mehr fremd, wenn der nepalesische Filmemacher Ngima Gelu Sherpa die Kamera führt. Er erzählt in dem zwanzigminütigen Kurzfilm „nga’i nang (Home)“ seine Geschichte. Es ist seine Familie und sein sterbenskranker Vater, dem die Zuschauer im Film folgen. Der junge Sherpa, der in den europäischen Städten Lissabon, Edinburgh und Tallinn Filmregie und Produktion studierte und in Europa lebt, fliegt zurück nach Nepal, weil der Zustand seines krebskranken Vater sich verschlechtert hat. Die Fahrt zum nächsten Krankenhaus ist weit; viele Stunden sind sie unterwegs. Wir sind als Zuschauer dabei, wenn die Mutter darauf hofft, dass ein Heiler die Krankheit ihres Mannes lindert. Es folgt der Tod, des Vaters und die Trauerrituale. Der Filmemacher lässt uns dabei sein – ein bewegender Film.